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Ruth Buchanan EIN GARTEN MIT BRÜCKEN (Wirbelsäule, Magen, Kehle, Ohr)
Ein Projekt für die Neuen Auftraggeber von Mönchengladbach

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10-17 Uhr

Die Stadt Mönchengladbach fördert Projektbereiche des Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e.V.

 

Führende Politiker vertreiben das Arbeitslosenzentrum
Und sie sagen nicht, wohin das ALZ soll / Mitglieder sind in Versammlung sehr besorgt

Herbert Baumann

Von Herbert Baumann

Die Politik diskutiert jetzt den „Rahmenplan Abteiberg“. Und das mitunter sehr kontrovers. Für dieses dicke Plan-Papier zur Innenstadt-Entwicklung brauchte die Stadtverwaltung viel Zeit. Auf Seite 90 (von rund 130) steht, dass das Grundstück, auf dem das Arbeitslosenzentrum (ALZ) steht, 2018 der Wohnbebauung „zugeführt werden“ soll. Vorher soll angeblich klar sein, wo die gefragte Einrichtung unterkommen soll. Die akute Angst um den Fortbestand einer Einrichtung, die jährlich vielen Menschen hilft,  beherrschte die jüngste Mitgliederversammlung des ALZ.

CDU, SPD und FDP wollen, das ist keineswegs neu, das attraktive Grundstück Lüpertzender Straße 69 vergolden – und damit das ALZ vertreiben. Wohin – darüber sind weder die ratsuchenden Menschen noch die Verantwortlichen des ALZ informiert. Vereinsvorsitzender Karl Boland kritisierte denn auch die Vorgehensweise: Solange nicht klar ist, wie die Zukunft des Zentrums aussieht, dürften Beschlüsse wie die in der BV-Nord nicht gefasst werden. Dort war das aufwändige Abteiberg-Plan-Papier Thema.

Karl Sasserath

Neues Konzept für die Katz?

Mehr noch: Laut Stadtratsbeschluss soll das ALZ ein Quartierskonzept erstellen. Inhalt: Wie kann das Zentrum, das jährlich rund 3000 Menschen, darunter viele Langzeitarbeitslose, berät und betreut, zukunftsfähig gemacht werden? Beispiel: Sollen die drei bewährten Angebote des ALZ (Beratung, Begegnung, Mittagstisch) mit denen anderer Vereine etwa der Alten-, Familienhilfe in Stadtmitte unter einem Dach an der Lüpertzender Straße oder an anderer Stelle präsentiert werden? Das Cityhaus Lüpertzender Straße müsste dann wohl um- bzw. ausgebaut werden.

Mit derartigen Konzepten betraute Fachleute haben dem ALZ bereits signalisiert, dass solche Papiere gar nicht vom Verein erstellt werden könnten, dies sei „hoheitliche Aufgabe“ der Stadt. Hinzu komme, dass kein Institut so etwas für 20 000 Euro mache.

Genau diese Summe soll das ALZ von der Stadt bekommen, wenn es das Konzept bis Mitte 2018 vorlegen sollte.

Karl Sasserath, Leiter der Einrichtung, sagte, man werde jetzt zwei seriöse Institute um einen Kostenvoranschlag für ein Quartierskonzept bitten. Die Kosten dürften um ein Vielfaches höher sein als die genannte Summe. Die wird die Stadt auf keinen Fall erhöhen. Das sagte Stadt-Sozialdezernentin Dörte Schall (SPD).

Julian Strzalla

Neue Räume, aber wer zahlt?

Als würde das noch nicht reichen, informierte Sasserath über einen Brief  der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG. Sie schreibt, dass die Stadttochter für das ALZ eine „geeignete Räumlichkeit“ an der Fliethstraße/Telekom-Gebäude gefunden habe. Nun muss man wissen, dass sich das ALZ nicht gegen eine Verlagerung an eine andere, geeignete wie citynahe Adresse wehrt. Wenn denn die Voraussetzungen stimmen. Für das stadteigene Haus Lüpertzender Straße 69 zahlt der ALZ-Verein seit Jahrzehnten weder Miete noch Nebenkosten. Das wurde damals so mit Stadt und Politik vereinbart. Dieser geldwerte Vorteil addiert sich jährlich auf rund 30 000 Euro. „Dafür sind wir dankbar, denn nur so können wir den vielen Ratsuchenden helfen“, erklärte Sasserath. Der Vorstand des ALZ betonte: Solange nicht klar sei, wer Miete/Nebenkosten in einem neuen Gebäude zahlt, könne und werde das ALZ nicht umziehen.

Denn der Trägerverein des Zentrums ist finanziell nicht in der Lage, diese Kosten zu übernehmen. Das wurde in der Jahresrechnung (Gesamtbudget rund 300 000 Euro) deutlich. Wieder einmal machte der laufende Betrieb Miese – trotz sparsamer Haushaltsführung. „Auch 2017 müssen wir leider mit einem Defizit rechnen“, erklärte Karl Boland den Mitgliedern. Die entlasteten den Vorstand für 2016. Bei der Kassenprüfung durch Anette Löffler und Bernhard Wilms gab es keine Beanstandungen. Die Beiden sollen auch 2017 die Belege prüfen.

Sorgen bereitet den beiden ALZ-Beratern Karl Sasserath und Julian Strzalla die weitere Zunahme der Hartz-IV-Empfänger. In Gladbach sind es mittlerweile mehr als 40 000 Personen. Die neuesten Gladbacher Arbeitslosenzahlen waren laut Sasserath atypisch – sie stiegen im Gegensatz zu den Bundeszahlen. Auffällig auch: Mehr EU-Europäer (Polen, Bulgaren, Spanier, Portugiesen) kommen ins ALZ, nachdem sie den Job verloren haben. „Und die Meisten sind mit Familie hier“.

Karl Boland

„Werbt neue Mitglieder!“

Um die Finanzsituation der Erwerbslosenberatungsstelle zu verbessern, soll der Förderverein reaktiviert werden. Bolands flammender Appell in der abendlichen Schwüle der Versammlung: „Werbt neue Mitglieder, gewinnt weitere Sponsoren und gewinnt Menschen, die mit uns für das ALZ kämpfen.“

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