Informationsveranstaltung für angehende Abiturienten
Schüler der Q2 des Hugo Junkers Gymnasiums besucht ALZ
Erneut besuchte jetzt eine Gruppe der Q2 des Hugo Junkers Gymnasiums am Freitag, 3. Februar 2017 das Mönchengladbacher Arbeitslosenzentrum. Von 10:00 bis 13:00 stand ALZ - Leiter Karl Sasserath einer äußerst motivierten und wissbegierigen Gruppe von Schülerinnen und Schüler gegenüber.
Nach dem Erfolg der Vorjahresveranstaltung kam der Kontakt erneut über den Pädagogen Stephan Merschieve, am „Hugo“ zuständig für die politische Bildung dieser Jahrgangsstufe zu Stande: „Nach der guten Resonanz im Vorjahr lag es für mich nahe, die Veranstaltung erneut im Arbeitslosenzentrum durchzuführen“, sagt Stephan Merschieve und weiter: „Wahrscheinlich gibt es zu dem Thema Arbeitslosigkeit in Mönchengladbach nicht viele so erfahrene Gesprächspartner wie Karl Sasserath. Zudem verbindet er eindrucksvoll Stadtgeschichte bzw. den Strukturwandel in unserer Stadt, was bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut ankommt.“
ALZ – Leiter Sasserath erfreut diese Resonanz. Für ihn ist es pädagogisch wichtig und richtig, wenn die zukünftigen Abiturienten, sich mit der Lebenslage, der Armen und Arbeitslosen in unserer Gesellschaft auseinandersetzen. „Für mich war es dabei spannend zu sehen, wie sich diese jungen Menschen mit Fragen der Beschäftigungsstruktur auseinandersetzen. Diese jungen Menschen sind sich bewusst, dass die fortschreitende Automatisierung industrieller Prozesse Fragen für die zukünftige Arbeitsorganisation und Existenzsicherung in unserer Gesellschaft aufwirft.“
Dass mittlerweile 40.000 Menschen in Mönchengladbach beim Jobcenter im Leistungsbezug stehen, wurde ebenso mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, wie die Zahl der fast 6.800 Menschen, die trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen sind. Weshalb solche Fakten nicht regelmäßig in der Tagespresse zur Berichterstattung gehören, war eine Frage, die Sasserath bat, an die Adresse der Medien zu richten.
Auch berichtete der ALZ – Leiter über die ca. 300.000 Haushalte in Deutschland, denen im letzten Jahr in Folge von Zahlungsrückständen der Strom abgestellt wurde. Die Gruppe erörterte in diesem Zusammenhang, die Bedeutung von elektrischer Energie im Alltag. Eine Schülerin stellte die existenzielle Bedeutung von Strom mit Luft und Wasser gleich. Sasserath berichtete dazu aus Praxis. Zuletzt beschäftigte er sich mit dem Fall einer alleinerziehenden Mutter, die gemeinsam mit ihrem 14-jährigen Sohn in Folge einer Sperrung mehr als zwei Jahre über keinen Strom verfügen konnte. Mit Hilfe des Arbeitslosenzentrum konnte diese Notlage beseitigt werden.
Intensiv wurde Einblick in die Einkommensverhältnisse von Hartz-IV-Empfängern vermittelt. Danach stellte Sasserath das auf Begegnung, Beratung und Mittagstisch beruhende Konzept des Arbeitslosenzentrums vor. Dazu wurde Einblick in die Finanzierungsstruktur der Einrichtung gewährt. Sasserath berichtet auch über die gesundheitlichen Folgen von langer Arbeitslosigkeit. Auch jüngere Untersuchungsergebnisse zu den in der deutschen Gesellschaft zunehmenden Vorurteilen gegen Arbeitslose kamen zu Sprache.
Pädagoge Stephan Merschieve versprach die gelungene Zusammenarbeit mit dem Arbeitslosenzentrum auch im nächsten Jahr fortzusetzen.





