Reden wir drüber, aber handeln wir auch
Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach zum 1. Mai 2018
Wir als Gladbacher Arbeitslosenzentrum stehen auch heute wieder zum "Tag der Arbeit mit einem Info-Stand auf dem Rheydter Marktplatz - um die Forderungen verschiedener Initiativen zu unterstützen, aber auch, um auf die Zukunftsängste unserer gefragten Einrichtung in Stadtmitte aufmerksam zu machen.
Wir fordern:
Keine Finanzierung der Wohnung aus dem Hartz-IV-Regelsatz und Stopp von "Zwangsumzügen". Jobcenter bzw. Sozialämter übernehmen die Miete nur bis zu einer Obergrenze. 2016 haben bundesweit alleine Arbeitslosengeld-II-Bezieher 594 Millionen Euro aus dem Regelsatz, der ohnehin vorne und hinten nicht reicht und eigentlich das Existenzminimum abdecken soll, für Wohnen dazuzahlen müssen.
Verbot der Aufrechnung von Mietkautionen und Genossenschaftsanteilen mit dem Regelsatz. :Bei einem Umzug werden für die neue Wohnung anfallende Mietkautionen bzw. Genossenschaftsanteile als Darlehen gewährt und mit dem Regelsatz verrechnet. Das führt bei Betroffenen - nicht nur in Mönchengladbach - zu einer jahrelangen Unterschreitung des Existenzminimums.
Übernahme der tatsächlichen Haushaltsenergiekosten. :Die im Hartz-IV-Regelsatz für Stromversorgung vorgesehenen 35,11 Euro sind in vielen Fällen nicht bedarfsdeckend. Deshalb die deutliche Zunahme von Stromsperren. Oder man spart beim Essen, um den Strom bezahlen zu können.
Keine Anrechnung des Kindergeldes auf Sozialleistungen von Hilfebedürftigen. Klingt komisch und ungerecht, dass das Kindergeld auf Sozialleistungen angerechnet wird. Dies hat das Bundesverfassungsgericht schon 2010 entschieden. Eine Familie hatte Verfassungsbeschwerde eingereicht - und war gescheitert. Karl Sasserath, Leiter des Gladbacher Arbeitslosenzentrums (ALZ): "Vielen Kindern ging es besser, wenn dieser Missstand aufgehoben würde." Ihre Chance der Teilhabe würde deutlich steigen. Das sagt auch der Paritätische Wohlfahrtsverband. Er verweist auf die wachsende Kinderarmut.
Zur Situation des Arbeitslosenzentrums:
Wir wissen nach wie vor nicht, ob wir mit unserer bewährten Einrichtung an der Lüpertzender Straße 69 bleiben können. Die Politik drückt sich weiterhin um verbindliche Zusagen. Trotz steigender Besucher*innenzahlen im Bereich Beratung, Bewerbungshilfe, Begegnung, preiswertem Mittagstisch. Mehr dazu auf unserer Homepage.
Wir arbeiten - leider - mit einem Minus. Deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Und sind sie noch so klein. Wir freuen uns auch über jedes weitere Mitglied. Interesse? Auch zu einer ehrenamtlichen Mitarbeit?
Wir stehen gerne für ein Gespräch zur Verfügung: 02161 / 201-94 oder-95.
info@arbeitslosenzentrum-md.de
www.arbeitslosenzentrum-mg.de
Wir sind auch auf Facebook: https://www.facebook.com/arbeitslosenzentrummg1.de/
An unserem Stand gibt es auch den Flyer "Ihnen geht es gut! Lassen Sie es auch anderen gut gehen". Den erhalten Sie kostenlos - mit Anmeldeformular für die Mitgliedschaft.
Ihr Team und Vorstand des Arbeitslosenzentrums
Quellen für diesen Text: Bündnis AufRecht bestehen, Paritätischer, ALZ MG, erwerbslos.de






