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Ruth Buchanan EIN GARTEN MIT BRÜCKEN (Wirbelsäule, Magen, Kehle, Ohr)
Ein Projekt für die Neuen Auftraggeber von Mönchengladbach

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10-17 Uhr

Die Stadt Mönchengladbach fördert Projektbereiche des Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e.V.

 

DIE NEUEN AUFTRAGGEBER VON MÖNCHENGLADBACH
Lexicons of Bridges / Lexika der Brücken

Die Bildunterschrift lautet: Lexicons of Bridges /Lexika der Brücken, Ruth Buchanan mit Fynn Morten Heyer, 2020

Auftraggeber*innen: Schüler*innen und Lehrer*innen des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums Mönchengladbach, Team und Besucher*innen des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach

Auftrag: Wir beauftragen ein Projekt im Garten des Arbeitslosenzentrums, das den Anspruch auf gesellschaftliche Öffnung auf dem Abteiberg und die Besinnung auf die sozialen Wurzeln der Stadt sichtbar macht.

Mediator*in: Kathrin Jentjens

Künstler*in: Ruth Buchanan

Hauptförderer: Kulturstiftung des Bundes

Zeitraum: 2018 –

 

In Mönchengladbach kommt der Direktor des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums (HUMA) bei einem runden Tisch mit Mitarbeitenden des benachbarten Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e. V. – einem Beratungs- und Begegnungsort für Arbeitslose und Menschen in prekären Lebenssituationen – ins Gespräch. Die beiden Institutionen am Abteiberg entdecken ein gemeinsames Interesse: Den bisher wenig genutzten Garten des Zentrums möchten sie zusammen in einen neuen Anziehungspunkt verwandeln. Der Ort soll nicht nur zum neuen Treffpunkt für die Schülerinnen und Schüler sowie Gäste und Angestellte des Arbeitslosenzentrums, sondern für die gesamte Stadt werden.

 

Mit der Mediatorin Kathrin Jentjens entwickeln sie die Idee einer künstlerischen Gestaltung, die den Garten zum Quartier öffnen soll. Außerdem bietet das Arbeitslosenzentrum dem Gymnasium die gemeinsame Gartennutzung an. Diese ungewöhnliche langfristig angelegte Kooperation verweist auf die starken sozialen Traditionen der Stadt, die auch künstlerisch in Erinnerung gebracht werden sollen. Das HUMA wird den Ort in die schulische Projektarbeit integrieren. Teilnehmende der HUMA-Garten-AG arbeiten mit Besucherinnen und Besuchern sowie Mitarbeitenden des Arbeitslosenzentrums an der Gestaltung des Areals.

 

Für das künstlerische Projekt kann die in Berlin lebende Neuseeländerin Ruth Buchanan gewonnen werden. Sie schlägt vor, zwischen Garten und städtischem Umfeld buchstäblich Brücken zu bauen und Verbindungen zu schaffen. Ihr Entwurf sieht architektonische Eingriffe vor, die neuen Zugang zum Gelände ermöglichen, um dort sowohl Gemeinschaft, als auch Rückzugsorte zu finden. Eine Brücke, eine Rampe, eine Wendeltreppe und ein Pavillon schaffen ein Gefühl des Ankommens und laden zu unterschiedlichsten Formen des Beisammenseins im öffentlichen Raum ein.

 

Was so entsteht soll der Stadtgesellschaft zugute kommen, die hier am Abteiberg, im Zentrum der Stadt und direkt angrenzend an den Hans-Jonas-Park, zwar zahlreiche öffentliche Einrichtungen der Bildung und Kultur vorfindet, aber kaum Verbindungen zwischen ihnen, wenig öffentliches Leben und nur wenige Orte, die zum gemeinsamen Verweilen einladen. 

 

Buchanan untersucht in ihren Arbeiten, wie Architektur und Raum sich auf Körper, Bewegung, Interaktion und Selbstwahrnehmung auswirken und welche Machtstrukturen räumlichen Begegnungen zugrunde liegen. Am Abteiberg ordnet sie den architektonischen Elementen jeweils ein Körperteil und eine Farbe zu. Damit nimmt sie Bezug auf die physische Komponente ihrer Arbeit und macht zugleich lokale Referenzen auf.

 

Die zungenrosa Wendeltreppe ist die Kehle und bezieht sich auf den Zugang zum Inneren des Körpers. Die gelbe Brücke überwindet eine Mauer zur angrenzenden Musikschule und legt sich wie ein lauschendes Ohr an sie. Ihr Schwefelfarbton erinnert an ein Pigment aus der Sammlung des Textiltechnikums und damit auch an die ehemaligen Bleichwiesen an diesem Standort. Der Pavillon mit Küche ist der Magen und trägt das Türkis-Grün der Medizin, also der Fürsorge und des Kümmerns. Und eine violette Rampe ist das Rückgrat. Mit der in der internationalen Frauenbewegung häufig verwendeten Farbe stellt sie der Geschichte des Ortes als ehemaligem Heim der männerbündischen Hitlerjugend einen feministischen Impuls entgegen.

 

Ruth Buchanan sagt: " Der Prozess der Erneuerung ist zentral für die Gesundheit des Körpers. Dieses Projekt funktioniert deshalb so gut, weil es genau das tut: Es schafft Wege der Erneuerung – und vielfältige Verbindungen."

 

 

 

In Mönchengladbach, the headmaster of the Stiftisches Humanistischen Gymnasium (HUMA) met with employees of the neighbouring Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e. V. – a community centre for unemployed and people in precarious life situations  – during a round table discussion. As organizations who both border on the Abteiberg park, they discovered a common interest: together they want to transform the garden located at the rare of the community centre, which had previously been hardly used, into a place to meet. The new spot is supposed to be not just for the students of the school and the users of the community centre, but should be open for the entire city.

 

Together with the mediator Kathrin Jentjens they developed the idea of an artistic project that would open up the garden towards the surrounding area. In addition, the community centre for the unemployed offers the shared use of the garden to the grammar school. This unusual long-term cooperation refers to the strong social traditions of the city, which are also embedded within artistic discourse. HUMA will integrate the garden into the school's project work. Participants of the HUMA Gardening workshop will work with staff and the users of the community centre on the landscaping of the area.

 

The Berlin-based New Zealander Ruth Buchanan is leading the artistic project. She proposes to literally build bridges and create connections between the garden and the urban environment. Her design envisages architectural interventions that provide new access to the site, creating both community and retreat. A bridge, a ramp, a spiral staircase and a pavilion create a sensation of arrival and actively accomodate a diverse range of being together in public space.

 

What is created this way is intended to benefit the urban society, which here on the Abteiberg, in the centre of the city and directly adjacent to Hans-Jonas-Park, finds numerous public institutions of education and culture, but hardly any connections between them, little public life and only a few places that invite people to spend time together. 

 

In her works, Buchanan investigates how architecture and space affect the body, movement, interaction and self-perception and examines the power structures underlying spatial encounters. At the Abteiberg, she assigns a body part and a colour to each of the architectural elements. In this way she refers to the physical component of her work and at the same time makes local references.

 

The tongue pink spiral staircase is the throat and refers to the access to the inside of the body. The yellow bridge overcomes a wall to the adjacent music school and lies against it like a listening ear. Its sulphur colour is reminiscent of a pigment from the collection of the textile technical school and thus also of the former bleaching meadows at this location. The pavilion with kitchen is the stomach and bears the turquoise-green of medicine, i.e. of care and concern. And a purple ramp is the backbone. In the often used colour of the international women's movement, it contrasts the history of the site as the former home of the male Hitler Youth with a feminist impulse.

 

Ruth Buchanan says: "The process of renewal is central to maintaining a healthy body. This project works so well because it does just that: it creates paths of renewal – and diverse connections."