Bessere Arbeitsbedingungen für Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft
Der Frühling rückt näher und damit auch der kulinarische Genuss von Erdbeeren und Spargel. Zur Ernte dieser und anderer landwirtschaftlicher Produkte kommen jährlich tausende Menschen aus anderen EU-Mitglieds- oder Drittstaaten als Saisonarbeitskräfte nach Deutschland.
Obwohl die Landwirtschaft auf diese mobilen Arbeiter*innen angewiesen ist, erfahren sie hier vielfach keine Wertschätzung und leiden häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen. Niedrige Löhne, sozialversicherungsfreie Beschäftigung, zahlreiche Verstöße gegen das Arbeitsrecht sowie mangelnde Hygiene in den bereitgestellten Unterkünften und an den Einsatzorten sind an der Tagesordnung. Die Corona-Pandemie verschärft diese Situation. Genau wie in der Fleischindustrie im vergangenen Jahr, muss die Politik auch hier für faire Arbeitskräftemobilität sorgen. Wie erreichen wir dieses Ziel?
Auf Wunsch des Landessozialministers Karl-Josef Laumann und der Landesregierung NRW wurde der Auftrag der Erwerbslosenberatungsstellen um die Bekämpfung ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse erweitert. Die ca. 70 geförderten Beratungsstellen in NRW tragen jetzt den Namen Beratungsstellen Arbeit. Das Netz der Beratungsstellen wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Land NRW gefördert.
Für die Beratungsstelle in Mönchengladbach stellt die Bekämpfung ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft ein ganz neues Handlungsfeld dar. Ausbeuterische Arbeit in der Landwirtschaft tritt im Bereich einer Großstadt wie Mönchengladbach eher verdeckt und vereinzelt auf, weil die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in diesem Umfeld eher gering ist.
Mönchengladbach ist mit den Landkreisen Neuss und Heinsberg und Viersen von Räumen umgeben, in denen sehr viel Landwirtschaft, aber auch Baumschulen usw. existiert. Hier ist auch verstärkt der Einsatz von Saisonarbeitskräften durchweg aus Osteuropa zu vermuten. Auf Grund der bisher nicht gegebenen Meldepflicht von Saisonarbeit bedarf es aufwendiger Recherchen um hierzu an notwendigen Informationen zu kommen. Dazu sind wir auf Ihre Informationen angewiesen. Wenn Sie landwirtschaftliche Betriebe oder Baumschulen kennen, in den Saisonarbeitskräfte eingesetzt werden, dann können Sie uns gerne in der Beratungsstelle Arbeit Mönchengladbach darüber informieren.
Gleichzeitig möchten wir Sie auf die Informationsmaterialen verweisen, die uns von unserem Kooperationspartner der Industriegewerkschaft Bau, Agrar und Umwelt speziell für Saisonarbeitskräfte zur Verfügung gestellt worden sind. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie diese Materialien weitergeben würden.
Auf dem Feld der Bekämpfung ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse im Bereich der Landwirtschaft hat sich die Beratungsstelle Arbeit in Mönchengladbach mit den Kollegen und Kolleginnen von „Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten“ , Ansprechpartner:
Arbeit und Leben DGB/VHS NRW e.V.
Mintropstr. 20
40215 Düsseldorf
Fon: +49 (0)211 - 938 00 16
Mobil: +49 (0)160 - 905 986 14
Fax: +49 (0)211 - 938 00 25
Email: pagonakis(at)aulnrw.de
Web: www.aulnrw.de
und dem Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen e.V. Projekt „Faire Mobilität“
Ansprechpartner:
Benjamin Luig, Branchenkoordinator Bau & Landwirtschaft
c/o IG BAU
Luisenstraße 38
D-10117 Berlin
Mobil: 0176-87920318
Festnetz: 030-24639-540
www.emwu.org