Bündnis fair fahren informierte im Regiopark
Am Samstag, den 22. April 2023 führte das Bündnis fair fahren Mönchengladbach erneut eine Informations- uns Aufklärungsaktion für LKW-Fahrende im Autohof am Regiopark in Mönchengladbach durch. Mit dabei Kolleginnen und Kollegen der Beratungsstelle Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten von Arbeit und Leben NRW und Faire Mobilität aus Dortmund. Die Aktion wurde begleitet vom Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW in Begleitung von zwei Kolleginnen aus dem MAGS-NRW.
Am Wochenende verbringen viele LKW-Fahrende ihre Zeit während des Fahrverbots von Freitagabend bis Sonntag auf dem Autohof im Regiopark an der Stadtgrenze Mönchengladbachs. Die Fahrenden gehören zu den Hunderttausenden von Truckern, von denen die Logistik auf Europas Autobahnen im Fluss gehalten werden.
Viele Fahrer auf dem Autohof kommen aus der Ukraine. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat sie heimatlos gemacht. Ihre in der Ukraine zurückgebliebenen Familien sind auf ihren Arbeitsloslohn dringend angewiesen. Alle acht Wochen wird ihre Arbeitszeit auf den Straßen Europas von einem Wochenende unterbrochen, an dem sie ihre Frauen und Kinder in Polen treffen, um dort eine kurze Zeit mit ihnen zu verbringen. Danach reisen sie wieder nach Deutschland, um wieder für die Logistik von Spanien bis Norwegen Waren zu transportieren. Während ihre Frauen, Kinder und Familien wieder in der Ukraine leben.
Viele dieser Fahrenden sind ihren Arbeitgebern ausgeliefert. Denn über einen Europäischen Führerschein oder einen europäischen Aufenthaltstitel verfügen die meisten LKW-Fahrenden als Drittstaatler nicht. Solche Papiere bräuchten sie, um in Deutschland einen Arbeitsvertrag eingehen zu können. Immer wieder stellen wir bei unseren Beratungen fest, dass sie den gesetzlichen Mindestlohn, wie er ihnen in Deutschland zusteht, nicht erhalten.
Wer ihn einfordert, bekommt zu hören Fahrer aus Usbekistan, Indien, Georgien, Kirgisien, Weissrussland oder den Philippinen würden schon auf den Job vor der Türe warten...
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