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Ruth Buchanan EIN GARTEN MIT BRÜCKEN (Wirbelsäule, Magen, Kehle, Ohr)
Ein Projekt für die Neuen Auftraggeber von Mönchengladbach

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10-17 Uhr

Die Stadt Mönchengladbach fördert Projektbereiche des Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e.V.

 

Ein guter Mann mit Namen Eschi
VertreterInnen eines Bündnisses gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse brachten zahlreichen ausländischen Lkw-FahrerInnen „ein bisschen Freude“

Zum Foto: Nikolaus Eschweiler, ein Lkw-Fahrer aus der Ukraine, Karl Sasserath.

Sattrotes Gewand, weißer Rauschebart, eine Kopfbedeckung mit Namen Mitra – Johannes (Eschi) Eschweiler war nicht zu übersehen. Als Nikolaus wie als stattliches Mannsbild. Eschweiler, hauptberuflich in der katholischen Kirche aktiv, sowie mehrere VertreterInnen eines sozialen Bündnisses haben am frühen Nikolausabend zahlreiche Lkw-Lenkerinnen aus mehreren Ländern ein wenig Freude und (Süßes) zum Essen gebracht.

„Nicht die erste Veranstaltung“, sagt Karl Sasserath, Leiter des Gladbacher Arbeitslosenzentrums (ALZ), von der Beratungsstelle Arbeit im ALZ, die an der willkommenen Aktion mitwirkte. Treffpunkt war der Autohof im Mönchengladbacher Regiopark an der A 61. Hier erholen sich LenkerInnen von der stundenlangen Zeit auf Asphalt, von Stress, Zeitdruck und aufreibenden Staus, ehe die Ladungen unter anderem im Logistik-Hotspot Regiopark an die Empfängeradressen gehen.

Nach anfänglicher Skepsis habe man in zahlreiche dankbare Augen geschaut – so „Nikolaus Eschi“, der mit seinen HelferInnen mehr als 50 Tüten an Brummi-LenkerInnen aus Polen, Rumänien, Bulgarien, aber aus den Niederlanden und Deutschland verteilten. Auffallend diesmal für die Aktivisten: viele FahrerInnen kommen aus der Ukraine. „Und Frauen, junge vor allem, sitzen öfter hinter dem Lenkrad“, berichtet Mariya Kaplunovska. Sie arbeitet im ALZ wie Sasserath in der Beratungsstelle Arbeit. Die gebürtige Ukrainerin war eine gefragte Frau, wenn Fragen, Antworten auf beiden Seiten übersetzt werden mussten. „Nikolaus Eschi“ schmunzelt: „Oft reichte aber der herzliche Blickkontakt aus.“ Der Nikolaus wurde zudem zum beliebten Fotomodell: Viele der Beschenkten baten Eschi um ein „Selfie mit heiligem Mann“ für die Familien und Freunde in der Heimat. „Wir wollten mit unserer Aktion Dank sagen und unsere Anerkennung zeigen“, betont Anna Kobylecka. Sie ist Pastoralreferentin im Bistum Aachen.

Abgesehen von der Nikolaus-Aktion nimmt das Bündnis (Initiativen, Einrichtungen im Bistum Aachen, Gewerkschaften, Arbeitslosenzentrum) die oftmals skandalöse Situation vor allem für osteuropäische Lastkraftwagen-FahrerInnen in den Fokus. Treffpunkt sind Gewerbegebiete und Autobahnraststätten, wo die Betroffenen entweder im Gespräch oder per Flyer in der Landessprache aufgeklärt werden: Über Tricks der Arbeitgeber (nicht selten

Subunternehmen) bei der Bezahlung, ausbeuterische Arbeitssituation und unwürdige Arbeitsbedingungen. So schaffe man Bewusstsein und rege zum Protest an, heißt es bei den Initiatoren.

In der Papiertüte befanden sich nicht nur Schoko-Nikolaus und eine Kerze, sondern auch Informationen in den jeweiligen Sprachen mit einer Hotline sowie einer Email-Adresse von „Faire Mobilität“. Dieses Beratungsnetzwerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wird vom NRW-Arbeitsministerium gefördert.

Aktiv im Regiopark waren: Anna Kobylecka, Achim Kück (KAB, Bistum Aachen), Johannes Eschweiler (Stiftung Volksverein) sowie Mariya Kaplunovska und Karl Sasserath (beide ALZ).