Was ist denn in Ihrer Partei los?
In einem deutlichen Brief an CDU-PolitikerInnen im Bistum Aachen und im Bund geißeln Kirchenvertreter die „neue Grundsicherung“
VertreterInnen des Koordinationskreises kirchlicher Arbeitsloseninitiativen haben in einem harsch formulierten Schreiben die geplante „neue Grundsicherung“ von CDU/CSU zum Teil scharf kritisiert. In dem Papier fragen sie nicht ohne Ironie Politikerinnen und Politiker der Union im Bistum Aachen und im Bund u.a. „Was ist denn in Ihrer Partei los?“ Die Protestnote der Kirchenvertreter ging auch an Parteichef Friedrich Merz und sein Sprachrohr Carsten Linnemann.
Insbesondere Merz und Linnemann „betreiben eine Kampagne gegen die gesellschaftlich Unterprivilegierten“. Das sei„zutiefst respektlos und dumm“. Christliche Werte seien in den Plänen zur „neuen Grundsicherung“ nicht zu finden, so die KritikerInnen weiter. Und dies komme von einer Partei, die behaupte, das christliche Menschenbild zu vertreten. Ausdruck eines christlichen Menschenbildes sei ein funktionierender Sozialstaat.
Das Gladbacher Arbeitslosenzentrum (ALZ) hat sich mittlerweile voll hinter die Forderung des Koordinationskreises gestellt, das Bürgergeld nicht durch die so genannte Grundsicherung zu „ersetzen“. CDU/CSU wollen bei einem Regierungswechsel das Bürgergeld abschaffen.
ALZ-Leiter Karl Sasserath beteiligte sich mit seiner Sachkompetenz an der Ausarbeitung des Protestschreibens.