Adeus alemao und was sonst noch passierte
Internationaler Besuch im Arbeitslosenzentrum / Lebhafte Runde mit KAB-Leuten
Eine größere Gruppe der portugiesischen und kapverdischen KAB war Gast im Gladbacher Arbeitslosenzentrum, ALZ. Und hier ging es nicht nur um das Sozialversicherungssystem in Deutschland, sondern auch um die oft skandalöse Situation von Arbeitsmigranten in verschiedenen Branchen.
KAB steht für den Sozialverband Katholische Arbeitnehmerschaft. Zwischen der KAB Aachen und den Arbeitnehmervertretern aus den beiden Ländern gibt es seit Jahrzehnten mehr oder minder aktive, sachbezogene wie persönliche Kontakte. Im Vordergrund der gemeinsamen Arbeit: Wie können wir die Situation vor allem prekär Beschäftigter verbessern?
Die knapp 20 Gäste machten sich eifrig Notizen, als die ALZ-Berater Mariya Kaplunovska und Karl Sasserath sowie Vorstandsmitglied Karl Boland über die langjährige, erfolgreiche Arbeit der „Arbeitnehmervertretung“ informierten. Dass sich Gladbach zum Logistik-Hotspot mit seinen Problemen wie Leistungsstress, Niedriglohn, Wohnungsnot etc. entwickelt hat, schien den BesucherInnen zumindest bei diesen Problem-Themen nicht neu zu sein. Gab es Fragen, wurden diese rasch übersetzt. Die Antworten ebenso. Hierbei waren auch Katrin Henneberg und Johannes Eschweiler als Dolmetscher sehr hilfreich. Beide sind in der katholischen Kirche aktiv. Eschweiler ist ein bekannter Pastoralreferent und (ehrenamtlicher) Geschäftsführer der Stiftung Volksverein. Das ist eine Vereinigung, die u.a. hinter dem Volksverein gegen Arbeitslosigkeit steht.

Der Besuch im ALZ kam über Eschweiler und Sasserath zustande. Beide kennen sich seit Jahrzehnten. Nach Haus-Rundgang und lebhafter Vortrags-/Diskussion-Runde bat ALZ-Küchenleiterin Marina Nemtsewa zu Tisch: Für die 22 Personen – Gastgeber wie hauptsächlich Gäste – gab es u.a. Hähnchen mit Pommes. Sasserath: „Eine Meisterleistung des Küchenteams, schließlich ging der Mittagstischbetrieb für unsere täglichen BesucherInnen ungestört weiter.“

Zum mehrtägigen Programm der Delegation aus Portugal/Kapverden gehörten Besuche der Volksvereins-Betriebsstätten in Geistenbeck, des Treff am Kapellchen (TaK) in Waldhausen und der mit öffentlichen Mitteln grundsanierten Brandts-Kapelle an der Rudolfstraße.
Zum Abschied im ALZ war das freundliche „Adeus alemao“ (Tschüss) unüberhörbar. Erinnern an den Besuch wird auch eine Karte mit sonnig-schönen Ansichten von Algarve/Atlantik. Die haben alle KABler unterschrieben.