
Hinter verschlossene Türen schauen – und handeln
Zum „Welttag der menschlichen Arbeit“ prangern verschiedene Organisationen erneut die Missstände in der boomenden Logistikbranche und der Leiharbeit an / Öffentliche Veranstaltung im ArbeitslosenzentrumMönchengladbach hat sich zu einem Knotenpunkt der deutschen Logistikbranche und zu einem "Hotspot" der Leiharbeit entwickelt – und dies auch mit weitreichenden sozialen Folgen: Prekär flexibel befristete Arbeitsverhältnisse, beengte Wohnsituationen, rechtliche Unsicherheit und fehlende unternehmerische Verantwortung sowie offensichtliche Tabuisierung dieser Themen in der Stadtpolitik und -gesellschaft.
Dies prägt den Alltag vieler Arbeitsmigrant*innen, die maßgeblich zum Funktionieren des boomenden „Systems Logistik“ und der Leiharbeit beitragen.Zum „Welttag menschenwürdiger Arbeit“ am 7. Oktober 2025 laden verschiedene Akteure aus Mönchengladbach, die im Alltag mit diesem Thema und Missständen konfrontiert sind, zu einer öffentlichen Veranstaltung mit dem Titel „Hinter verschlossene Türen schauen – Logistik und Leiharbeit in der Stadt Mönchengladbach“. Sie wollen bestimmte Zusammenhänge aufzeigen und nach konkreten Handlungsperspektiven fragen. Die Veranstaltung soll ein Raum für Austausch, kritische Analyse und Ermutigung zum Handeln sein. Beratungserfahrungen, Stimmen Betroffener und politische Diskussionen kommen zusammen – mit einem, so hoffen und fordern die Veranstalter, klaren Ziel: Das Schweigen beenden.In drei Diskussionsrunden werden unterschiedliche Aspekte des Themas aufgegriffen: Zunächst werden konkrete Missstände aus der Begegnung in Beratung, benannt. Zur Sprache kommen spezifische Problemlagen der Arbeitsmigrant*innen, etwa im Bereich Wohnen, Obdachlosigkeit und medizinischer Versorgung. Im zweiten Teil werden die strukturellen Ursachen der Ausbeutung analysiert, bevor zum Abschluss konkrete Handlungsempfehlungen und Forderungen für Mönchengladbach formuliert werden. Zwischen den Runden gibt es Zeit für Diskussion und visualisierte Lebenssituationen. Es geht darum, ungerechte Strukturen offen zu benennen, Betroffenen Raum und Stimme zu geben und Handlungsperspektiven zu eröffnen.
Veranstaltungsort: Arbeitslosenzentrum, Lüpertzender Straße 69, 41061 Mönchengladbach, Beginn 18.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Das Bündnis für soziale Gerechtigkeit Mönchenglach