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Arbeitslosenreport NRW 3/2015
Mehr als jede zehnte erwerbsfähige Frau in NRW auf ALG II angewiesen
Die Anteil der Empfänger von Arbeitslosengeld II-Leistungen in Mönchengladbach an der Gesamtbevölkerung zählt weiterhin zu den höchsten in Nordrhein-Westfalen und liegt deutlich über dem Durchschnitt nordrhein-westfälischen Durchschnitt. Dies geht aus dem aktuellen "Arbeitslosenreport NRW" der Freien Wohlfahrtspflege NRW hervor.
Demnach erhielten im August 2015 18,8% der Mönchengladbacher Einwohner bis zur Regelaltersgrenze sogenannte "Hartz IV"-Leistungen. Der Anteil ist im Vergleich zum August 2014 (18,5%) leicht angestiegen. Er zählt zu den dritthöchsten in Gesamt Nordrhein-Westfalen und liegt erheblich über dem Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen (11,8%). Auch der SGB II-Anteil bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Alter von 15 Jahren bis zur Regelaltersgrenze liegt mit 15,8% deutlich über dem Landesdurchschnitt (10,1%) und gehört zu den höchsten im Bundesland.
Schwerpunktmäßig behandelt der Arbeitslosenreport 3/2015 das Thema "Frauen in der Grundsicherung". Mehr als jede zehnte (10,4%) erwerbsfähige Frau in Nordrhein-Westfalen ist auf Arbeitslosengeld II-Leistungen angewiesen (Männer: 9,8%). Auch hier liegt Mönchengladbach mit einem Anteil von 16,4% wesentlich über dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt. Mehr als jede zweite (51,2%) der auf Arbeitslosengeld II-Leistungen angewiesenen Frauen bezieht bereits seit mehr als vier Jahren die Grundsicherung für Arbeitsuchende (Männer: 45,1%). Frauen finden deutlich seltener als Männer wieder einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz.
Besonders schwer haben es dabei alleinerziehende Frauen: 9 von 10 Alleinerziehenden in Nordrhein-Westfalen sind Frauen. Fast die Hälfte (47%) aller Alleinerziehenden-Haushalte in NRW bezogen im April 2015 Arbeitslosengeld II. Das Risiko der Hilfebedürftigkeit steigt mit der Zahl der Kinder: Alleinerziehenden-Haushalte mit zwei oder mehr Kinder unter 18 Jahre waren sogar zu 57% abhängig von Hartz IV.
Die Pressemeldung zum aktuellen Arbeitslosenreport NRW finden Sie hier:
http://freiewohlfahrtspflege-nrw.de/presse/ansicht/detail/news/detail/News/aktueller-arbeitslosenreport-nrw-belegt-frauen-in-der-grundsicherung-haben-es-schwerer-als-m/cache/nc/
Die Wohlfahrtsverbände in NRW veröffentlichen mehrmals jährlich den "Arbeitslosenreport NRW". Darin enthalten sind aktuelle Zahlen und Analysen für Nordrhein Westfalen. Basis sind Daten der offiziellen Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Jede Ausgabe widmet sich einem Schwerpunktthema. Hinzu kommen Kennzahlen zu Unterbeschäftigung, Langzeitarbeitslosigkeit und SGB II-Hilfequoten, um längerfristige Entwicklungen sichtbar zu machen. Der Arbeitslosenreport NRW sowie übersichtliche Datenblätter mit regionalen Zahlen können im Internet unter www.arbeitslosenreport-nrw.de heruntergeladen werden.
Der Arbeitslosenreport NRW ist ein Kooperationsprojekt der Freien Wohlfahrtspflege NRW mit dem Institut für Bildungs- und Sozialpolitik (IBUS) der Hochschule Koblenz. Ziel der regelmäßigen Veröffentlichung ist es, den öffentlichen Fokus auf das Thema Arbeitslosigkeit als wesentlich Ursache von Armut und Ausgrenzung zu lenken, die offizielle Arbeitsmarkt-Berichterstattung kritisch zu hinterfragen und dabei insbesondere die Situation in Nordrhein-Westfalen zu beleuchten.





