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Zukunft des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach
ALZ beim Gemeinderat der Gemeinde Sankt Maria Himmelfahrt
Auf Einladung des Gemeinderates von Sankt Maria Himmelfahrt, der durch Willi Oberließen, Roswitha Lindges, Marita Schulz und Veronika Beck vertreten war, durfte jetzt in der Alten Propstei am Münster der Vorstand und die Leitung des Arbeitslosenzentrums die aktuelle Situation der Einrichtung an der Lüpertzender Str. 69 darstellen. Ausgelöst durch die Berichterstattung in den Medien sorgt sich der Gemeinderat wie viele andere um die Zukunft des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach, das seit mehr als 30 Jahren seine soziale Arbeit im Gemeindegebiet der Pfarre Sankt Maria Himmelfahrt versieht. Die Gründung der Einrichtung verdankt sich der tatkräftigen Unterstützung durch die katholische Arbeiter- und Betriebsseelsorge zu Beginn der 80er Jahre. Damals ermöglichte die Stadtverwaltung unter dem damaligen Sozialdezernenten Buhlmann (CDU) und dem damaligen Oberbürgermeister Heinz Feldhege (CDU) dem Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach den Einzug in das ehemalige städtische Jugendheim an der Lüpertzender Str. 69. Das Arbeitslosenzentrum (ALZ) besteht bereits seit 30 Jahren an der Lüpertzender Str. 69. Das Haus wird seitdem von der Stadt mietfrei zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus gibt es einen Leistungsvertrag mit der Stadt. Der überwiegende Teil der jährlichen Ausgaben für Beratung, Begegnung, Essensangebot und notwendige bauliche Maßnahmen (z.B. Einbau einer Küche, die den Hygienevorschriften entspricht) müssen durch Spenden und Zuschüsse akquiriert werden.
Seit Jahrzehnten greifen die umliegenden Pfarren auf die Angebote des Arbeitslosenzentrums zurück. So erwerben sie Essensmarken, womit sie armen und bedürftigen Menschen ermöglichen, am Mittagstisch der Einrichtung teilzunehmen. „In unserer Pfarre leben viele Menschen mit einem geringen Einkommen. Das sehen wir jedes Mal bei unserm Monatsessen, das wir im Gemeindesaal an der Abteistraße für Bedürftige an einem Samstag ausrichten“, erläutert der Sprecher des Gemeinderates Willi Oberließen. Dass viele arme Menschen gerade im Bereich der Innenstadt leben, konnte Karl Boland vom Vorstand des Arbeitslosenzentrums bestätigen: “Unstrittig hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr der Begegnungsbereich im Arbeitslosenzentrum zu der ganz wichtigen sozialen Einrichtung im Quartier entwickelt“. Längst sind es nicht nur mehr die Arbeitslosen allein, die den Begegnungsbereich und den Mittagstisch nutzen: Auch Frührentner, Kranke, arme alte Fabrikarbeiter, Migranten oder Menschen, die auf der Suche nach sozialen Kontakten sind, finden im Begegnungsbereich des Arbeitslosenzentrums eine wichtige Adresse im Quartier. Die Minderbemittelten leben in der Regel nicht am Stadtrand, sondern im Stadtzentrum. Das belegt die Wichtigkeit des Standorts in der Innenstadt für die sozialen Angebote des Arbeitslosenzentrums. „Unser Arbeitslosenzentrum am Rande der Stadt oder in einem Außenbezirk würde keinen Sinn machen“, betont denn auch Karl Boland.
Investitionen, um das Haus barrierefrei zu machen (demographischer Wandel, Inklusion) sind dringend erforderlich. Die Auszahlung eines zugesagten Zuschusses des Bistums in Höhe von 30.000 € kann nur dann erfolgen, wenn ein langfristiger Nutzungsvertrag besteht. Vor der Kommunalwahl 2014 gab es eine mündliche Zusage des damaligen Oberbürgermeisters Bude, die Immobilie durch einen Erbbauvertrag mit dem Arbeitslosenzentrum langfristig zu sichern; nach der Kommunalwahl hat Oberbürgermeister Reiners mitgeteilt, dass das ALZ nicht mehr an seinem Standort bleiben soll. Eine Lösung des Problems ist derzeit nicht in Sicht. „Der finanzielle Vorteil für die Stadt durch einen Verkauf des städtischen Grundstückes an der Lüpertzender Str., auf dem sich heute das ALZ befindet, erschließt sich mir nicht“, merkte Veronika Beck, Mitglied des Gemeinderates der Pfarre Sankt Maria Himmelfahrt an. „Schließlich muss man die Kosten für den Abriss des ALZ und die Investitionen für einen Ersatzstandort gegenrechnen.“
Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, die Problematik in die Öffentlichkeit zu tragen. Dazu ist ein Artikel in der Gemeindezeitung in Vorbereitung. Die Zukunft des Arbeitslosenzentrums wird auch ein Thema in der nächsten GdG-Ratssitzung sein. Ggf. könnte sie auch beim Termin des Weihbischofs Borsch mit dem Oberbürgermeister im Rahmen der Visitation im Mai / Juni zur Sprache gebracht werden.
Eine Möglichkeit der praktischen Unterstützung ist die Finanzierung von Wertmarken für das Mittagessen für Bedürftige. Willi Oberließen wird dazu die Gemeindecaritas kontaktieren.
Nach einem zweistündigen Austausch bedankten sich Vorstand und Leitung des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach für die solidarische Unterstützung, nicht ohne zu vereinbaren, weiter im Gespräch zu bleiben.
Das Foto zeigt von rechts nach links Willi Oberließen, Karl Boland, Roswitha Lindges, Veronika Beck und Marita Schulz.






