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Arbeitslosenzentrum informiert SPD

Konstruktiv wie intensiv fanden die Teilnehmer das mehr als zweistündige Gespräch: SPD und Vertreter des Gladbacher Arbeitslosenzentrums (ALZ) haben sich über Möglichkeiten unterhalten, wie das bedrohte ALZ an seinem jetzigen Standort Lüpertzender Straße erhalten und weiterentwickelt werden kann. Das Gespräch war auf Einladung des SPD-Fraktionschefs Felix Heinrichs zustande gekommen. Vorausgegangen waren "irritierende Medienberichte" der SPD über die Zukunft des ALZ; Vorstand wie Leitung des ALZ hatten den Darstellungen Heinrichs deutlich widersprochen.
An dem Gespräch nahm auch der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges teil. Er sprach sich vehement für die Beibehaltung des ALZ in seiner jetzigen Form und den damit verbundenen Angeboten aus, betonte aber wie Heinrichs, dass dieses Angebot durchaus erweitert werden kann. So betreibt die gemeinnützige Einrichtung ALZ schon längst "Quartiersarbeit". Will sagen: Es ist auch Anlaufstelle geworden für Menschen aus dem Viertel (Quartier), die sich an der Lüpertzender Straße aufhalten und/oder nur essen.
Sowohl Vorstandssprecher Karl Boland als auch ALZ-Leiter Karl Sasserath sagten, dass man für "neue Konzepte" offen sei. Die jetzigen Angebote aus Beratung, Begegnung und Mittagstisch seien aber unverzichtbar - weil bewährt und anerkannt - und "bedarfsorientiert".
Boland erinnerte daran, dass der Vertrag zwischen ALZ und Stadt über die psycho-soziale Betreuung mit rund 2000 Beratungskontakten jährlich Ende 2016 ausläuft; die Fortsetzung dieser Arbeit bzw. eine Ausweitung des Beratungsangebotes setzten aber höhere Zuschüsse voraus. Bis heute finanziell nicht geklärt sei die Beratung armer alter Menschen und die für
Erwerbsunfähige aus dem Bereich der Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch XII. Die Kosten für diese Beratungsleistung, die über die Jahre hinweg ständig zugenommen hat, zahlt der Trägerverein des ALZ bisher alleine.
Eine Auslagerung des Mittagstisches (jährlich über 11 000 Mahlzeiten) lehnt der ALZ-Vorstand ab. Eine Verlagerung dieses Angebotes und die Folgekosten seien "sehr teuer". Der Vorstand des Arbeitslosenzentrums reklamierte hier die Gleichstellung mit den übrigen Anbietern von mittäglichen Speiseangeboten, die hierfür städtische Zuschüsse erhielten. Diese erhält das ALZ für den Mittagstisch bislang nicht. Hier sieht das Arbeitslosenzentrum "Handlungsbedarf".
Der SPD-Fraktionschef Heinrichs sagte, die Sozialdemokraten wollten die anhaltende "Hängepartie" um das ALZ "rasch beenden". Deshalb werde man jetzt mit dem Kooperationspartner CDU reden. CDU-Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners hatte bereits Ende 2014 erklärt, er sehe das ALZ nicht mehr am Standort Lüpertzender Straße. Das hatte Protest und Unverständnis ausgelöst. Reiners hat immer noch keinen Standort für "das neue ALZ" genannt.
Verhindert und deshalb nicht in der Runde dabei war die SPD-Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel. Sie wünschte per Mail eine "gute Gesprächsrunde". Und eine Lösung, diedie Arbeit des ALZ langfristig sichert. Heinrichs: "Das wollen wir doch alle." Vorstand und Leitung des Arbeitslosenzentrum dankten der SPD Mönchengladbach für den von Fakten getragenen Informationsaustausch. Es wurde vereinbart, diesen konstruktiven Dialog gemeinsam fortzusetzen.





