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Trip nach Berlin

Herr Sasserath vom Arbeitslosenzentrum verhalf uns ein zu einer politischen Bildungsreise nach Berlin. Zu unserer Freude wurden wir dort von Frau Yüksel (Mitglied des Bundestages, MdB), die die Fahrt organisiert hatte, und ihrem Gatten empfangen.
Unser erster Weg führte uns zum Reichstag, wo wir den Plenarsaal besichtigten und über die Aufgaben des Parlaments im Deutschen Bundestag informiert wurden. Besonders interessant war für uns, dass die MdB verpflichtet sind, an den Sitzungen teilzunehmen, und bei Nichterscheinen eine Strafe zahlen müssen.
Während der nachfolgenden Inforunde berichtete Frau Yüksel über ihre Arbeit im Bundestag, insbesondere über Fracking und ihre Aufgaben zur Integration ausländischer Mitbürger.

Danach ging es zu einem Phototermin auf die Kuppel des Reichstags, und wir konnten die herrliche Aussicht aus der Vogelperspektive betrachten. Nach einem gemütlichen Abendessen mit Frau Yüksel ließen wir den Abend in der Gruppe ausklingen.

Am nächsten Tag waren wir zu einem Infogespräch im Bundesministerium der Verteidigung eingeladen. Der Vortrag war sehr anschaulich und informierte über einige aktuelle Schwierigkeiten, die die Bundeswehr bei ihren vielfältigen Aufgaben hat. Wir hatten noch viele Fragen an den Referenten, doch leider war kaum Zeit zum weiteren Gespräch.
Die nächste Station war der Tränenpalast im Ostteil der Stadt, der der frühere Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin war. Von hier aus durften DDR-Bürger zum Besuch in den Westen ausreisen oder die DDR endgültig verlassen, doch war die Ausreise mit erheblichem Psychoterror verbunden. Viele überlebten diesen Druck nicht, und der Name Tränenpalast rührt vom tränenreichen Abschied von Familienangehörigen und Freunden. Ausreisewillige mussten fast alles zurücklassen, was ihnen lieb und teuer war, und ihr Vermögen und ihre Wohnungen bzw. Häuser fielen an den Staat. Die Ausstellung war sehr bemerkenswert, und man konnte sich in den engen Kontrollkabinen ein gutes Bild von der damaligen beängstigenden Situation der Bürger machen.
Anschließend waren wir im Berliner Fensehturm zum Essen. Von dort oben hatte man einen grandiosen Ausblick über Berlin und seine Umgebung, und in einer Stunde drehte man sich einmal um 360°.
Danach besichtigten wir das Denkmal der ermordeten Juden Europas, den sog. Stelen. Wenn man durch die Stelen wandert, kann man die Isolation und Bedrückung nachempfinden, die die Juden damals erlebten. Leider ist das Denkmal jetzt schon reparaturbedürftig, da der Untergrund das Gewicht der Stelen nicht trägt und diese gerissen sind.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, und wir machten eine Spree-Rundfahrt bei strahlendem Sonnenschein. Der anschließende Besuch im Dom überwältigte uns, und besonders die Gruft der Hohenzollern war sehr eindrucksvoll. Eine so prachtvolle evangelische Kirche hatten wir noch nie vorher gesehen.
Bei der Stadtrundfahrt am folgenden Tag hörten wir manche Anekdote zum früheren und heutigen Leben in Berlin und über die enormen Kosten, die die Restaurierung und der Wiederaufbau der Gebäude und deren Inhalt kostet. Beim nachfolgenden Besuch im Deutschen Historischen Museum konnte man sich dann über die geschichtlichen Hintergründe und den Werdegang Europas informieren.
Leider mußten wir am nächsten Tag die Heimreise antreten.
Herzlich bedanken möchten wir uns bei Herrn Sasserath vom Arbeitslosenzentrum, dass er uns eine so informative und erlebnisreiche Fahrt ermöglichte. Wir haben viel gesehen und gelernt, was man als Alleinreisender niemals in so kurzer Zeit schaffen würde. Weiterhin danken wir auch Frau Yüksel und Ihren Mitarbeitern für die hervorragende Organisation und die nette Betreuung.






